Overlanding Südamerika 2010

Overlanding Südamerika im Juli 2010...

 

Nachdem wir Samaipata verlassen haben, fahren wir wieder nach Santa Cruz. Wir kaufen nochmals einige Lebensmittel ein, besuchen wieder mal Burger King und quartieren uns wieder auf dem Flughafen ein. Dort war es die letzten beiden Male relativ ruhig und wir haben WIFI (allerdings gegen Bezahlung) und wirklich saubere Toiletten. Doch schon kurz nachdem wir geparkt haben, beginnt zwei Autoreihen weiter eine Alarmanlage in allen nur vorstellbaren Tonlagen und Hupkombinationen zu plärren. Diese hört bis zum Morgen nicht mehr auf, weshalb wir uns dann ziemlich gerädert wieder auf die Straße begeben müssen.

Wir fahren nochmals die uns schon bekannte mit Schlaglöchern übersäte Teerstraße Richtung San Ramon, biegen dann nach San Javier ab, passieren die von uns schon einmal besichtigte Kirche und fahren weiter zum uns ebenfalls schon bekannten Camping Las Piedras. Es ist wieder richtig schön, auch wenn die Toiletten dieses Mal noch schmutziger sind als beim letzten und wir leider auch keine Papageien mehr sehen. Aber wir schlafen gut und machen uns weiter auf den Weg Richtung San Ignacio de Velasco, unserem nächsten Übernachtungsstopp. Kurz hinter Concepcion wird die Straße dann zur Erdstraße, aber wir sind schon schlimmeres gefahren und Gott sei dank ist es ja trocken. Nach einer anstrengenden Fahrt treffen wir am Spätnachmittag in San Ignacio ein und suchen verzweifelt das Casa Suiza, denn dort soll man mit dem Auto übernacht stehen bleiben können. Leider stimmen unsere GPS-Koordinaten überhaupt nicht und wir irren eine gute halbe Stunde durch das kleine Städtchen. Schließlich fragen wir jemanden und erfahren, daß wir die ganze Zeit einen Bogen darum herum gefahren haben.... Naja, auf jeden Fall sind wir jetzt ja da. Das Casa Suiza sieht nett und sauber aus und die einheimischen Besitzer sind auch sehr nett. Obwohl wir ja wenig spanisch sprechen, wollen sie sich mit uns unterhalten und irgendwie gelingt es uns auch etwas zu kommunizieren. Später gesellen sich dann noch die vorherigen Besitzer des Casa Suiza zu uns, ein deutsch/schweizerisches Rentnerpaar, das  zeitweilig nach Santa Cruz umgezogen war und das Hostal dann weiterverkauft hat. Jetzt sind sie wieder nach San Ignacio zurückgekehrt und wohnen gleich nebenan. Wir unterhalten uns sehr nett, denn die beiden scheinen sich wirklich zu freuen, mal wieder deutschsprachige Leute zu treffen. Sie laden uns sogar zu sich ins Haus ein und wir verbringen einen netten Abend zusammen. Hier hören wir auch das erstenmal von einer sich angeblich nähernden Kaltfront. Kaltfront? Mann, das wäre klasse. Dann können wir endlich mal wieder richtig gut schlafen. Tagsüber ist es nämlich sehr heiß und auch in der Nacht kühlt es nur wenig unter 20 Grad ab. 'Ja, Kaltfront' sagen Sie, und zwar so kalt, daß es gerade mal noch 10 bis 15 Grad haben wird. Und das nicht nur bei Nacht, sondern auch am Tage. Naja, wir sind skeptisch, denn wir können es uns einfach nicht vorstellen.

Am nächsten Morgen machen wir einen kurzen Zwischenstopp an der berühmten Kriche in San Ignacio de Velasco.  San Ignacio war und ist das wirtschaftliche Zentrum der Jesuiten-Missionen. Hier stand einmal die größte der jesuitischen Kirchen, die jedoch 1974 abgerissen und 1999/2000 durch einen fast identischen Neubau ersetzt wurde. Die kunstvollen Holzverzierungen sind wirklich sehr sehenswert. Hier zwei Bilder davon:

 

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Nach diesem kurzen Zwischenstopp machen wir uns weiter auf Erdpisten Richtung bolivianischer Grenze. Die Landschaft ist ganz schön, gegen Ende wird sie ziemlich zur Sumpflandschaft ähnlich den Llanos de Moxos. Auch sind wieder Tiere wie Reiher, Kaimane und Greifvögel zu sehen.

 

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Man merkt, daß wir entlang der brasilianisch/bolivianischen Grenze fahren, denn es sind überall zahllose Militärkontrollen vorhanden. Bei allen müssen wir uns eintragen lassen und hier wird nun auch zum ersten Mal nach 'Collaborracion' also einem 'Geschenk' gefragt. Die Soldaten sind allesamt noch sehr jung, wahrscheinlich kaum volljährig und fragen nicht frech, sondern eher schüchtern. Da wir noch Zigaretten haben, die wir genau für solche Zwecke aus Argentinien mitgetracht haben (für 1 EUR die Schachtel) verschenken wir einmal diese Schachtel Zigaretten und einmal unsere restlichen bolivianischen Münzen, weil der Soldat nicht raucht, was in Südamerika wirklich eine Ausnahme ist. Da wir die Münzen sowieso nicht zurücktauschen können, haben wir dafür keine Verwendung mehr und geben sie dem jungen Mann gerne. Am frühen Nachmittag kommen wir in San Mathias an, geben unser Fahrzeugpapier beim Zoll ab  und fahren auch gleich zur Grenze, denn wir wollen ja möglichst schnell nach Brasilien. Wir fragen am Militärposten nach unserem Ausreisestempel doch ernten leider nur verständnisloses Kopfschütteln. Wir verstehen erst nicht wo das Problem liegt, irgendwann wird uns dann aber klar, daß wir zurück nach San Mathias müssen um den Ausreisestempel dort bei der Immigracion zu holen. Am Grenzübergang selbst gibt es offensichtlich keine, nur eine Militärkontrolle. Na super, aber Gott sei Dank sind es nur ein paar Kilometer. Bei der  Immigracion angekommen geht dann alles auch sehr schnell und wir überqueren die Grenze. Direkt hinterm Schlagbaum grüßt uns dann eine wunderschöne Asphaltstraße. 'Super' freuen wir uns, jetzt ist es aus mit dem Geholpere! Schnell kommen wir an eine Kontrollstelle, wo wir diverse Sachen auf einer uns völlig unverständlichen Sprache, nämlich portugiesisch, gefragt werden. Wir verstehen aber wirklich überhaupt nichts (hätte auch chinesisch sein können) und irgendwann geben es die Beamten einfach auf. Wir erfahren später von anderen, daß dies eigentlich eine Drogen- und Lebensmittelkontrolle war. Naja, Gott sei Dank haben wir nichts verstanden, denn sonst hätten sie sicher unser leckeres Rauchfleisch vom deutschen Metzger aus Santa Cruz beschlagnahmt. Bevor wir abfahren können wird der Unterboden und die Reifen des Landys jedoch noch mit einem Desinfektionsmittel abgespritzt, und weiter geht es. Daß kein Zoll und Einreiseamt vorhanden ist stört uns nicht, denn wir wissen von anderen Reisenden, daß alles in Caceres, der nächsten größeren Stadt, erledigt werden muß. Am späten Abend trudeln wir in Caceres ein und machen uns auf die Suche nach der Policia Federal um unseren Einreisestempel zu bekommen. Natürlich ist nichts ausgeschildert und, nach Befragung einer Polizeibeamtin und unserer netten Dame im GPS, finden wir das Gebäude dann mitten in der Stadt. Obwohl die Prozedur nicht lange dauert, ist es mittlerweile schon dämmerig. Wir hoffen noch schnell das Papier für unser Auto zu bekommen, doch daraus wird leider nichts. Vergeblich versuchen uns die wirklich netten Beamten bei der Policia Federal den Weg zum Zollamt zu erklären, aber wir finden es einfach nicht. Irgendwann, es ist nun schon Nacht, frage ich aus Verzweiflung in spanischem Kauderwelsch einfach einen Polizisten in einem Polizeiwagen nach dem Weg. Nach einiger Zeit kapiert er was wir wollen und bedeutet uns ihnen nachzufahren. Nun erst sehe ich, daß sie einen Gefangenentransport begleiten und vor dem Krankenhaus auf ihre 'Fracht' warten. Erfreut folgen wir dem Polizeifahrzeug doch es wird uns schnell klar, daß wir wieder zur Policia Federal fahren... Oh nein, hat er uns doch falsch verstanden. Wir bedanken uns trotzdem und fragen nochmals im Amt nach dem Weg. Gott sei Dank ist nun ein in zivil gekleideter Herr da, der englisch spricht. Wir sind hocherfreut und erzählen ihm unser Problem. Er macht uns eine kleine Skizze mit der wir den Weg eigentlich finden dürften, gibt uns aber noch auf den Weg, daß dort jetzt schon geschlossen sei. Macht nichts, sagen wir, versuchen wir es halt Morgen früh nochmals. Nun geht die Suche nach einem Übernachtungsplatz los. Es ist schon dunkel und wir haben eigentlich keine andere Option, als auf einer Tankstelle zu übernachten. Viele Overlander nutzen sie auf der Durchreise, denn sie sollen in Brasilien relativ sicher sein, haben immer Trinkwasser und auch Toiletten und Duschen. Obwohl uns die hiesige Tankstelle nicht besonders gefällt, parken wir erst einmal. Schon nach kurzer Zeit wird uns klar, daß wir im Auto angesichts der abartigen Hitze nicht schlafen können. Deshalb verziehen wir uns irgendwann mit etwas ungutem Gefühl im Magen dann doch ins Dachzelt und verbringen dort unsere erste sehr unruhige Nacht in Brasilien.

Am nächsten Tag geht die Suche nach dem Zollamt weiter. Dank der Skizze, die wir gestern erhalten haben, finden wir das Gebäude relativ zügig und bringen unser Anliegen vor. Offensichtlich ist dieser Vorgang aber relativ selten, denn wir müssen über eine Stunde warten bis wir das begehrte Papier, das uns den temporären Import unseres Landys gestattet, in den Händen haben. Schnell wird noch etwas eingekauft und brasilianisches Geld gezogen und weiter geht es Richtung Pantanal. Als wir endlich das Städtchen Pocone, das als Tor zum Pantanal gilt, erreichen ist es schon wieder Abend. Wir beschließen deshalb, noch nicht die Transpantaneira zu beginnen, sondern auf einer Fazenda zu übernachten, von der wir gehört haben, daß es dort die dunkelblauen Hyazintharas geben soll. Wir zahlen gleich mal für zwei Nächte, denn wir sind ziemlich müde nach all den anstrengenden Tagen und wollen auch mal ausspannen. Als wir den Preis genannt bekommen (etwas über 20 EUR für zwei Personen) schlucken wir erstmal, aber wir wußten ja, daß Brasilien einiges teurer sein wird, als die anderen südamerikanischen Länder, die wir bisher bereist haben. Die Fazenda Piuval ist eine ziemlich große Rinderfarm und dementsprechend sieht es dort auch aus. Kein Wald, sondern ausgedehnte Weiden auf denen sich Kühe und Pferde tummeln bestimmen das Bild. Eigentlich gar nicht so, wie wir uns das Pantanal vorgestellt haben. Trotzdem verleben wir zwei entspannte Tage bei denen wir doch tatsächlich, wenn auch nur kurz, die Aras, grüne Papageien und auch bunte Arassaris sehen.

 

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Dann geht es aber endlich rauf, auf die Transpantaneira. Eine Schranke und ein Tor sagen uns, daß wir hier richtig sind. Bald überfahren wir auch die erste der berühmten Brücken, die in der Vergangenheit schon in ziemlich schlechtem Zustand waren. Wir haben schon einigen Berichte von Leuten gelesen, die die Transpantaneira nicht ganz durchfahren konnten, weil Brücken teilweise oder komplett zerstört waren. Die ersten 20 km sehen die Brücken aber topp aus und auch die Schotterstraße ist in einwandfreiem Zustand.

 

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Tag3_3Wir sind noch keine halbe Stunde unterwegs, als wir direkt vor uns einen Toyota Landcruiser mit Wohnkabine aus den Büschen herausfahren sehen. Gut zu erkennen ist die schweizer Flagge und so überholen wir die beiden und winken. Wir halten an und quatschen erstmal eine Weile. Adriano und Ursula aus Zürich sind auch erst seit kurzem hier im Pantanal und  haben an einem schönen Plätzchen entlang der Straße übernachtet. Das speichern wir doch gleich mal in unserem GPS ein. Nachdem wir gut 2 Stunden gequatscht haben, müssen wir aber beide weiter. Wir verabschieden uns mit einem 'bis später' mit dem Wissen, daß man sich auf dieser einzigen Straße wohl auf jeden Fall nochmals über den Weg läuft.

Auf der weiteren Fahrt fahren wir eigentlich fast nur an eingezäunten Fazendas vorbei, nur ab und zu sind einige Wasserlöcher, in denen es vor Vögeln und Kaimanen nur so wimmelt zu sehen. Die Kaimane liegen sogar aufeinander, so viele sind es manchmal.

 

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Bald sehen wir ein Schild, das vor die Straße überquerenden Wasserschweinen warnen soll. Das wäre doch toll, wenn wir das noch eines sehen würden, denken wir, und der Wunsch wird uns auch prompt erfüllt. Eine Mama mit Jungen überquert direkt vor unserem Auto in aller Seelenruhe die Straße.

 

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Wäre aber schön, wenn wir noch eines in der Landschaft oder in der Vegetation bekommen würden, oder? Kein Problem, Wunsch wir sofort erfüllt. Etwas später passieren wir dann noch das Nest eines Jaribustorches, in dem sogar Nachwuchs zu sehen ist.

 

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Da wir uns heute erst einmal einen Überblick über die komplette Transpantaneira verschaffen wollen, fahren wir vorbei an gelb blühenden Ipe-Bäumen bis nach Porto Joffre, einem kleinen Dorf und Hotel, das direkt an einem großen Fluss liegt. Die Straße war auf der ganzen Strecke in sehr gutem Zustand, wie auch die Brücken.

 

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Bevor wir uns ein Plätzchen zum Übernachten direkt am Fluss suchen, fahren wir noch kurz durch das 'Dorf' und einen Campingplatz, der jedoch sehr heruntergekommen aussieht. Wir fahren weiter und finden ein schönes Plätzchen direkt am Fluss. O.k., Ein Hotel ist daneben, aber wir haben von anderen gehört, daß man hier direkt am Fluss umsonst stehen kann – also bleiben wir. Wir genießen noch den Abend am Fluss und gerade als die Sonne am Untergehen ist, werden wir plötzlich von einem Mann auf portugiesisch angesprochen. Wir verstehen natürlich gar nichts und da er weder englisch noch spanisch spricht, kommt keine Kommunikation zustande. Also entfernt er sich wieder, nur um einige Minuten später mit einem gut englisch sprechenden Menschen aus dem Hotel wieder zurückzukommen. Wir erfahren also, daß wir hier nicht bleiben können, weil man dazu eine Permit braucht, die von den Rangern verlangt wird. Außerdem seien wir zu nahe am Wasser. Haha, der Campingplatz ist auch direkt am Wasser! Wir mögen deshalb doch bitte auf den im Dorf gelegenen Campingplatz gehen, der mit 20 Reais pro Person zu Buche schlagen würde.  40 Reais für diesen heruntergekommenen Campingplatz. 'Nein, danke' sagen wir und fahren, jetzt schon bei Dunkelheit, den gleichen Weg zurück, den wir auch hergekommen sind. Unterwegs haben wir ein Plätzchen bei einer verfallenen Hütte gesehen, wo wir denken, daß wir stehen können – mal sehen. Wir sind noch keine 10 Minuten unterwegs, als uns Adriano und Ursula entgegen kommen. Auch sie hatten gehofft am Fluß übernachten zu können, drehen aber auch um, nachdem wir unsere Geschichte erzählen. Wir beschließen zusammen zum  'Ruinenplätzchen' zu fahren, denn auch ihnen ist es bei der Herfahrt ins Auge gestochen. Gerade bei der Herfahrt haben wir gesehen, daß dieser Platz wunderschön in einem Wäldchen inmitten von Schwemm- und Sumpfland liegt. Während Steffen ziemlich gut schläft, kann ich einfach nicht einschlafen. Die vielen nächtlichen Tiergeräusche bilden eine solch laute Hintergrundkulisse, daß ich den Lärm einfach nicht ausblenden kann. Mal ruft eine Eule direkt neben uns, dann platscht es laut, weil irgend etwas im Wasser gejagt wird. So nervig es auch ist, so schön ist es aber auch. Bei Nacht im Dachzelt zu liegen und den Nachtgeräuschen zu lauschen ist einfach ein unsagbar tolles Erlebnis. 

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf um die hiesige Tierwelt zu bestaunen. Wir sehen einige Wasserschweine (leider etwas weit weg) und auch viele Kaimane, die in einem Tümpel auf der Lauer liegen.   

 

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Da uns das Plätzchen so gut gefällt und die Fotografier/Filmmöglichkeiten so toll sind, bleiben wir noch eine weitere Nacht. Auch Adriano und Ursula gefällt der Platz und so verbringen wir einen netten heißen Tag im schattigen Wäldchen.  

Am nächsten Morgen gehen wir dann wieder auf Fotopirsch, doch leider lassen sich keine Wasserschweine blicken. Dafür sehen wir einige Kleinvögel, darunter auch ein Specht, die auch ganz hübsch sind (fragt nun aber nicht nach den Namen, das Bestimmen der Vogelarten müssen wir zuhause machen)..

 

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Gegen Mittag fahren wir weiter wieder Richtung Norden, während unsere schweizer Reisegefährten nach Porto Joffre zum Wasser auftanken wollen. Wir fahren ohne etwas Böses zu denken und sehen plötzlich auf der Straße einen Jaguar! Wir können es nicht fassen! Am Mittag um zwölf Uhr während der größten Hitze auf der Straße. Leider dreht er sich schnell wieder um, als er uns sieht und verschwindet wieder im Gebüsch. Leider können wir nur noch die Tatzenabdrücke im Sand aus der Nähe betrachten. Nachdem wir den 'Schrecken' verdaut haben, fahren wir weiter und sehen uns das Übernachtungsplätzchen an, an dem wir uns locker mit Adriano und Ursula verabredet haben. Schön ist es nicht gerade, aber abseits der Straße, und wir haben auch etwas Schatten. Gerade als wir wegfahren wollen, sehen wir einen Hirsch mit wunderschönem Geweih im Gebüsch stehen.

 

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Tag5_7Es ist nun bereits ganz annehmbares Nachmittagslicht und wir fahren nochmals zum Nest des Jaribustorches. Dort ist gerade ziemlich was los, denn Papa oder Mama sind mit vollem Kropf zum Nest zurückgekehrt. Als wir schone eine Weile fotografieren hören wir dann das uns vertraute Geräusch eines alten Landcruisers. Adriano und Ursula sind von Puerto Joffre zurück und suchen langsam auch einen Platz für die Nacht. Nach einiger Beratung fahren wir zum von uns am Mittag inspizierten Plätzchen zurück und richten uns zusammen für die Nacht ein. Da es bereits dämmert und die Moskitoplage in vollem Gange ist, verziehen wir uns schnell mit einem kleinen Vesper ins moskitosichere Dachzelt, während unsere schweizer Begleiter im Landcruiser kochen. Seufz....

Am nächsten Tag stehen wir wieder relativ früh auf und ich erkunde die Umgebung des Camps. Leider ist kein Hirsch zu sehen. Ja, eigentlich ist gar nichts tierisches zu sehen. Um das Camp herum gibt es aber jede Menge blasslila Blüten, die ich in der 'Not' ablichte. Als ich zum Camp zurückkomme erzählt mir Steffen jedoch, daß im Baum direkt neben uns eine Papageienfamilie haust. Sie haben sich in einem ehemaligen Termitennest eingenistet und Steffen hat sie mehrmals ein- und ausfliegen sehen. Na, das ist doch mal ein Wort. Wir beschließen, an diesem Tag nicht wegzufahren, sondern uns der Papageienfamilie zu widmen. Nach einigem Zögern finden die hübschen grünen Vögel wieder zu ihrem Rhythmus zurück und wir können ganz gute Bilder machen.

 

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Da es wieder ziemlich heiß ist und wir schön länger keine Dusche mehr hatten, beschließen wir, unsere Solardusche in Betrieb zu nehmen. Das Wasser ist schnell aufgeheizt und im Gebüsch duschen wir und waschen uns den Staub der letzten Tage vom Leib.

In der Nacht kommt dann ein starker Wind auf und die Temperaturen fallen rapide. Das ist also die Kaltfront, denken wir am Morgen, als wir doch tatsächlich einen Pullover benötigen! Unglaublich. Gestern noch eine Bruthitze und jetzt frieren wir?

Nach einem kleinen Frühstück machen wir uns wieder auf den Weg. Adriano und Ursula wollen nach Pocone um Vorräte aufzufüllen und wir fahren langsam die Tranapantaneira Richtung Norden. Wir sind noch gar nicht lange unterwegs, als wir an einer Brücke einen stillen Seitenkanal überqueren, an dem es Unmengen von Kaimanen, Reihern, Waldstörchen, Jaribus, Kormoranen und Schlangenhalsvögeln gibt. Auch einige verschiedene Arten von Königsfischern (wir haben davon in Mitteleuropa auch eine heimische Art die Eisvogel genannt wird) sitzen auf ihren Sitzwarten und spähen ins Wasser. Warum wird uns klar, als wir auf die Wasseroberfläche schauen. Zahllose Fische tummeln sich im Wasser. So viele, daß das Wasser förmlich brodelt! Als wir anhalten und aussteigen fliegen leider erst einmal alle Vögel davon, doch sie beruhigen sich schnell wieder und kommen zurück.

 

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Wir fotografiern und filmen so lustig vor uns hin, als Steffen plötzlich sagt, 'da ist ein Riesenotter'. Was? Ein Riesenotter? Das kann ich ja gar nicht glauben. Ich dachte man kann die nur auf Bootstouren sehen.... Und doch tatsächlich: ein Riesenotter tümmelt sich zwischen Kaimanen im fischreichen Tümpel und versucht sich sein Mittagessen zu fangen. Wir beobachten ihn beim Fische fangen und beim Kaimane ärgern. Ein wirklich lustiger Kerl, der sich von uns gar nicht gestört fühlt. Dann schwimmt er in einen seichtern Teil des Flusses und legt sich dort -in wunderschöner Vegetation- ganz ruhig hin und ruht sich aus. Minutenlang können wir den wunderschönen Kerl bewundern und fotografieren/filmen.Wir können unser Glück kaum fassen. Ein Riesenotter!

 

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Es ist schon Nachmittag, als wir uns wieder auf den Weg machen. Unser Otter ist in der Ufervegetation veschwunden und ward nicht mehr gesehen.... Schade. Aber trotzdem war es klasse. Noch ganz beseelt fahren wir weiter, denn wir wollen zum Übernachten zu dem Plätzchen, wo wir Adriano und Ursula vor einigen Tagen aus dem Gebüsch kommen gesehen haben. Es dauert nicht lange als uns dann schon wieder ein Landcruiser mit züricher Kennzeichen entgegen kommt. Diesmal sind es Sonja und Markus und wir sehen, daß sie als besonderes Feature ein Hubdach eingebaut haben. Wir halten natürlich an und quatschen mit den beiden netten und sehr aufgeschlossenen Langzeitreisenden aus der Schweiz (wiedermal). Wir erzählen von unserm Erlebnis mit dem Riesenotter und nach einigem Überlegen beschließen sie, noch etwas weiterzufahren und dann auch zum Übernachtungsplätzchen zurück zu kommen. Dort haben sie nämlich die Nacht zuvor auch geschlafen... Als wir am Camp eintreffen, sind auch Sonja und Markus gerade angekommen. Wir präparieren unsere jeweiligen Fahrzeuge für die Nacht, kochen uns was und verbringen den Rest des Abends mit quatschen. Spät in der Nacht trudeln auch Adriano und Ursula ein. Sie hatten ein Problem mit ihren Batterien und konnten den Landcruiser nicht mehr starten, weshalb also neue besorgt und eingebaut werden mußten.

Der nächste Tag bringt wieder schlechtes Wetter und wir bleiben alle im Camp. Auf einer nachmittäglichen  Pirschfahrt können wir noch zwei weiter Papageienarten fotografiern und machen nochmals mit Wasserschweinen Bekanntschaft. Eine ganze Familie sitzt mitten auf der Straße und Steffen versucht sich anzupirschen, was auch gelingt.

 

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Auf der Rückfahrt sehen wir schon von weitem einen dunklen Pick-up mit Tischer-Kabine und -schon wieder- Züricher Kennzeichen. Kein Zweifel, das sind Armin und Mariosol, die wir ja zum ersten Mal in Salta, dann wieder in La Paz und nun zum dritten Mal wiedertreffen. Wir begrüßen uns herzlich und erzählen vom super Übernachtungsplatz. Sie wollen noch ein bißchen weiterfahren und dann ebenfalls ins Camp kommen.

Am Abend stehen dann 3 Schweizer Fahrzeuge mit Züricher Kennzeichen und ein armer, kleiner Landy mit deutschem im Camp. Wir fühlen uns aber gar nicht als Außenseiter, denn alle sind wirklich super nett und wir verbringen einen netten Abend. Armin erzählt auch, daß Ernst und Christel wohl am nächsten Tag eintrudeln sollen. Na super, dann ist ja alles perfekt!

Am nächsten Tag fährt dann auch tatsächlich ein MAN mit deutschem Kennzeichen (aber österreichischen Besitzern) auf der Tranpantaneira. Wir können gerade noch pfeiffen und uns bemerkbar machen, sonst wäre Ernst und Christel am Camp vorbeigefahren. Wir begrüßen uns herzlich und freuen uns wirklich, auch diese beiden noch in unserer Runde zu haben. Am Nachmittag bricht dann der große Montierwahn aus. Armin bastelt am Nissan und Ernt schraubt am MAN. Da wir selbst keine besonderen Probleme haben (außer dem Klappern der zu dünnen Nägel, die jetzt als Bolzen zum Fixieren der Bremsbeläge dienen), hilft Steffen Ernst seine nicht funktionstüchtige Winde wieder in Gang zu bringen.

 

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Gegen Abend gehen alle noch auf Pirschfahrt, doch wir bleiben beim Camp, denn wir hoffen, daß die Hyazintharas, die Markus und Sonja am Abend zuvor gesehen haben, nochmals wiederkommen. Leider wird daraus aber nichts. Wir sehen sie zweimal in weiter Entfernung vorbeifliegen, aber das war's dann auch.

Der nächste Tag bringt wieder superschlechtes und immernoch kaltes Wetter und alle anderen fahren entweder weiter die Transpantaneira entlang oder verlassen das Pantanal ganz. Wir sind noch unentschlossen, doch geben uns dann noch einen weiteren Tag um die Aras doch noch zu sehen. Schließlich gibt es sie nur im Pantanal und wenn wir wegfahren, sind alle Chancen dahin. Leider sind wir wieder erfolglos und verbringen noch eine letzte Nacht alleine im Camp.

Tag10Bei wieder trüben und kalten Witterungen verlassen wir dann nach 2 Wochen Transpantaneira endgültig das nördliche Pantanal. Nach ausgiebigem Großeinkauf in Cuiaba machen wir uns auf die Reise zuerst Richtung Osten, dann Süden in Richtung südliches Pantanal. Schnell sehen wir, wie es wohl außerhalb der Pantanalidylle in Brasilien aussieht. Die Straße zieht sich endlos durch Agararlandschaft. Felder mit Soja wechseln sich ab mit Mais und Zuckerrohr. Dazwischen ist auch ein Baumwollfeld, mal eine erfrischende Abwechslung.

Auf Empfehlung von Sonja und Markus fahren wir kurz nach Rio Verde de Mato Grosso von der BR163 ab und wenden uns auf eine Schotterstraße Richtung Rio Negro. Die beiden Schweizer haben uns erzählt, daß sie dort Gelbbrustaras gesehen haben und das wollen wir natürlich auch. Wir sind wirklich sehr glücklich, als wir unseren ersten leuchtend blauen Ara in einer Palme sitzen sehen. Er leuchtet in köngisblau und sonnengelb vom Baum herab und frißt in einer Palme Nüsse. Weiter entlang der Piste sehen wir noch einige mehr, doch oft leider ziemlich weit weg.

 

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Vor Rio Negro biegen wir dann ab und treffen schließlich auf die BR419, die sich entlang der Grenze zum Pantanal hinzieht. Sonja und Markus haben im südlichen Bereich Große Ameisenbären gesehen. Vielleicht werden wir ja auch fündig? Und ob. Auf der gesamten Strecke sehen wir einen kleinen Ameisenbären (den mit dem Greifschwanz) und sage und schreibe 10 Große Ameisenbären. Warum die hohe Zahl? Wir können nur vermuten, daß sich die großen Säuger jetzt am Abend nochmals den Magen mit ihrer Lieblingsspeise, nämlich Ameisen und Termiten, vollschlagen. Zwei der Zehne haben sogar ein Baby auf dem Rücken.

 

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Auf der BR262 fahren wir im weiteren Verlauf in das südliche Pantanal. Auf den ersten Blick gefällt uns die Parkstraße, an der man übrigens nicht übernachten darf (seufz) nicht so besonders. Zu sehen gibt es auch nicht viel, bis wir dann plötzlich vor uns auf einer Brücke einen dunkelgrünen Landy mit 2 Dachzelten sehen. Das müssen doch die Jelinskis aus Frankreich sein, oder?  Und tatsächlich, sie sind es. Mit lautem Hallo begrüßen wir uns und beschließen nach einigem Gerede, daß wir zusammen irgendwo campen und einen netten Abend verbringen wollen. Wir fahren schließlich auf eine Fazenda, die Camping anbietet und wollen zumindest mal nach dem Preis fragen. Wir fahren gerade auf das Gelände, als wir ein paar Hyazintharas herumfliegen sehen. Das gibt es doch nicht! Hier gibt es auch Hyazintharas. Daß wir nun auf jeden Fall hier übernachten ist sofort beschlossene Sache. Der Preis ist für brasilianische Verhältnisse o.k. und Dusche und WC  sind sehr sauber.

Wegen der Aras bleiben wir noch eine weitere Nacht. Während des Tages können wir die Aras in allen Lebenslagen fotografieren. Ab und zu kommen sie zum Fressen auf eine Palme direkt am Camp und wenn sie nicht in der Nähe sind, gehen wir zu ihren 'Wohnbäumen'. Der Besitzer der Farm war nämlich so nett uns zu zeigen, wo sich die Vögel immer aufhalten. Einfach spitze. Doch seht selbst:

 

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Nach zwei gemeinsamen Nächten verabschieden wir uns von unseren französischen Freunden wieder. Sie wollen Richtung Bonito und wir Richtung Corumba, um einzukaufen und Geld zu wechseln. Wir haben nämlich immer noch Bolivianos, die uns keine Bank und kein Geldwechsler in Brasilien umtauschen möchte. Nach Corumba wählen wir den Weg auf der Parkstraße. Nach einiger Zeit wird die Landschaft vielfältiger und schöner und wir überqueren einige große Flüsse. Bei Porto de Manga ist dann noch eine total überteuerte Fährfahrt notwendig, bis wir dann auf übelster Holperpiste in Corumba eintreffen.

Es dauert den ganzen Tag, bis wir in Corumba alles erledigt haben und da wir keinen anderen Übernachtungsplatz wissen, fahren wir nochmals zur Ara-Fazenda. Wir verbringen wieder eine ruhige Nacht und machen uns am nächsten Morgen auf Pirschfahrt auf Tukane. Das haben wir zwar schon einige gesehen, aber immernoch keine guten Bilder bekommen. Doch diesmal klappt es: Geduld zahlt sich halt doch aus.   

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Nach 4 Tagen im südlichen Pantanal geht es dann Richtung Bonito. Die Gegend um Bonito ist wunderschön mit kristallklaren Flüssen zum schnorcheln. Wer will kann natürlich auch tauchen, abseilen oder raften, aber das ist uns zu teuer. Überhaupt ist in Bonito alles teuer uns so leisten wir uns 'nur' den Eintritt in das Balneario Municipal, das örtliche Freibad also. Es gibt nur einen großen Unterschied zu den Freibädern wie wir sie zuhause kennen: hier badet man in einem kristallklaren Fluss, den man mit unzähligen Fischen teilt. Weil die Fische gefüttert werden, kommen sie richtig nahe heran, was perfekt für Halb/Halb-Aufnahmen ist.

 

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Auch ganz unter Wasser ist es interessant und Steffen demonstriert durch das -versehentliche- fotografieren seiner Füße die sagenhafte Brennweite eines Fisheye-Objektives (180-Grad-Winkel).

 

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Als Dreingabe gibt es im Balneario auch noch halbzahme Gelbbrustaras und Grünflügelaras zu bewundern.

Die Nacht verbringen wir auf dem benachbarten Campingplatz, der ebenfalls einen Zugang zum Fluß hat. Hier gibt es einen schönen Wasserfall und dichte tropische Vegetation zu sehen. Theoretisch könnte man im Fluss auch schwimmen, wir haben jedoch keine großen Fische gesehen. Wenn man Fische sehen will, ist das Balneario auf jeden Fall besser.

 

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Am nächsten Tag fahren wir weiter Richtung Süden, wo wir wieder auf die Empfehlung von Markus und Sonja das Buraco das Araras besuchen wollen. Dort leben Grünflügelaras in einem Krater (Sinkhole) und wir erhoffen uns, gute Flugaufnahme machen zu können. Den Eintritt von 25 Reais pro Nase für eine 40-minütige Führung finden wir sehr happig. Trotzdem zahlen wir und machen uns auf den Weg. Leider war die Zeit nicht ideal, denn die Aras saßen alle im angenehmen Schatten (ja, in der Zwischenzeit ist es wieder warm). Trotzdem hat es für ein paar Bilder gereicht, wie man sieht.

 

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Nach absolvierter Fotosession setzten wir uns wieder in den Landy und fahren über Jardim nach Dourados und weiter immer gen Süden in Richtung unseres nächsten Zieles – den Iguacu Fällen.  Entlang der kompletten Strecke begleitet uns Agrarsteppe, vor allem Mais und Zuckerrohr. Tankstellen erweisen sich ein weiteres Mal als dankbare Übernachtungsplätze und wir schruppen tagelang nur Kilometer um Kilometer. Zu sehen gibt es nichts, denn die brasilianische Dschungelidylle ist vorbei. Das Pantanal und die Gegend um Bonito ist wirklich wunderschön und wir haben diese Zeit als eine der besten bisher in Südamerika in Erinnerung. Leider sind diese Fleckchen Ausnahmen, denn wir haben schon gehört, daß eigentlich ganz Brasilien (mit Ausnahme des Amazonas) aussehen soll, wie wir es jetzt auf dieser Fahrt nach Süden erleben. Kein Baum steht mehr, Felder ziehen sich bis zum Horizont, an Tiere sind außer Kühen und Pferden nichts auszumachen. Typische Agrarlandschaft eben, wie wir sie in Deutschland auch kennen. Hoffentlich wird das bei den Iguacu-Fällen wieder anders. Wie es dort aussieht, erfahrt ihr aber leider erst im nächsten Bericht....       

 

... Weiter geht’s mit unserem Landy durch Südamerika ...

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