Overlanding Nordamerika im April 2009...
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Unsere erste Station im April ist wie angeküdigt zum zweiten Mal das Death Valley. Diesmal fahren wir es von Westen aus an und wollen als erstes den ‘Racetrack’ besuchen. Der ‘Racetrack’ ist wirklich eine sehr kuriose Geschichte. Er besteht aus einer Playa (einem ausgetrockneten See), auf dem sich Steine wie von Geisterhand bewegen. Die Bewegung sieht man natürlich nicht, aber die Spur, die die Steine dabei hinterlassen. Wie die ‘Bewegung’ von Statten geht, wissen selbst die Wissenschaftler nicht genau - vermutet wird aber, das die Steine bei Regen von Wind über die nasse, schmierige Playa getrieben werden. Um zum ‘Racetrack’, der in einer sehr abgelegenen Gegend des Death Valley’s liegt zu gelangen, ist eine aufreibende Allradstrecke zu überwinden. Zwei stehen zur Auswahl und wir entscheiden uns für die gerade eben schneefrei gewordene Hunter Mountain Road. Der Track windet sich durch eine wunderschöne Berglandschaft und ist so früh im Jahr in noch relativ gutem Zustand. Ganz im Gegensatz zur Hauptanfahrtsroute von Scotty’s Castle aus, die getrost als Waschbrettpiste der allerübelsten Sorte bezeichnet werden darf. Bei Teakettle Junction biegen wir von der Hunter Mountain Road auf diese eben ‘gelobte’ Strecke ein und sind wirklich froh, die letzen 10 Meilen ‘Alptraumpiste’ überstanden zu haben. Hier ein Bild von Teakettle Junction und dem ‘Racetrack’.
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Wir übernachten vorort und fahren am nächsten Tag über die Hunter Mountain Road zurück. Die Waschbrettpiste wollten wir uns einfach nicht antun. In Mesquite quartieren wir uns auf dem hiesigen Campingplatz ein und fotografieren am Abend und am Morgen die berühmten hiesigen Sanddünen. Leider ist das Wetter nicht optimal und zu viele Wolken versperren der Sonne immer wieder den Weg.
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Am nächsten Tag sind wir zu Sonnenaufgang bei Badwater und anschließend am Zabriski Point.
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Wir verlassen das Death Valley, in dem es übrigens mittlerweile brütend heiß geworden ist, wieder und machen uns auf den Weg zum South Rim des Grand Canyon. Auf der Fahrt dahin überwinden wir über 2000 Höhenmeter und entsprechend kalt ist es auch am Canyon. Bei kühlen 12 °C quartieren wir uns auf dem Campingplatz ein - so früh im Jahr ist Gott sei Dank noch genügend Platz. Am Nachmittag fahren wir zum 1. Aussichtspunkt, dem Mather Point, und machen Bekanntschaft mit dem Grand Canyon. Der Canyon ist wirklich atemberaubend und verdient seinen Status als eines der Weltwunder zurecht. Man steht am Rand und sieht kilometerweit nur Canyon, Canyon, Canyon. Leider müssen wir unseren Nachmittagsbesuch abbrechen, denn ein Blizzard bricht herein und segnet uns mit schwerem Schneefall und starken Windböen. Total durchnässt erreichen wir den Landy und machen uns wieder auf den Weg zum Campingplatz, der mittlerweile auch schon schön verschneit ist. Während der ganzen Nacht schneit es durch und am nächsten Morgen finden wir eine nette geschlossene Schneedecke von mindestens 5 cm. Die Temperaturen sind unter den Gefrierpunkt gesunken, so daß wir unsere Standheizung anschmeißen müssen. Ab April kann man bestimmte Aussichtspunkte nur mit dem kostenlosen Shuttlebus erreichen. Dieses System wurde eingeführt, um ein heilloses Verkehrschaos im Sommer zu vermeiden. Da wir bei Sonnenaufgang vorort sein wollen, stehen wir schon um 5.00 Uhr auf, um einen der ersten Busse zu erwischen. Wir sind ganz froh, daß wir den Bus nehmen können, denn die Straßen sind nämlich arschglatt und wir wären wirklich nur sehr ungern mit dem Landy ‘Schlittschuh gelaufen’. Hier also Bilder vom Grand Canyon nach einem regelrechten Wintereinbruch im April.
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Als wir um ca. 10.00 Uhr wieder am Campingplatz eintreffen, hat die mittlerweile wieder scheinende Sonne schon einiges der weissen Pracht weggebrannt. Man sieht aber trotzdem noch, daß der Landy und die Umgebung ziemlich eingeschneit ist. Am Nachmittag schon ist fast aller Schnee verschwunden und wir bekommen Besuch von einem Western Bluebird.
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Wir bleiben noch 3 weitere Tage und machen zahllose Bilder von verschiedenen Aussichtspunkten, bis wir uns weiter auf den Weg nach Page machen. Page besitzt einen Walmart, was für uns eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit bedeutet. Von hier aus sind einige Sehenswürdigkeiten leicht zu erreichen. Zum Beispiel der weltberühmte Antelope Canyon, der sich im Besitz der Navajo Indianer befindet. Natürlich wollen auch wir Bilder vom unbeschreiblich schönen Canyon mit den sagenhaften Sun Beams, die bis auf den Boden reichen, machen. Die Bilder müssen jedoch hart erkämpft werden, den die Beams sind nur am Mittag, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat, zu sehen. Entsprechend ist auch der Andrang um diese Zeit besonders hoch und der Canyon ist total überfüllt. Für den Fotografen ist diese Situation natürlich absolut nervtötend. Nicht wenige kommen ohne Beam-Bild heraus, denn alle drängeln und quetschen (vor allem auch Fotografen), um DAS Bild zu bekommen. Wir haben Glück im Unglück: Unglück, weil uns unsere Navajo-Führerin, bei der wir eine Fototour gebucht haben (sie sollte uns von anderen freigrätschen) versetzt. Wir warten und warten und erfahren schließlich, daß sie andere Fotografen mitgenommen hat, die mehr bezahlt haben als wir. Hmm, scheinbar haben die Indianer vom ‘Weißen Mann’ zuviel gelernt... Wir machen etwas Theater und schließlich taucht ihr Sohn auf und fährt uns zum Canyon - natürlich viel zu spät. Glück wiederum, weil sich jetzt alle anderen Fotografen bereits weit im Inneren des Canyons auf ‘Beamjagd’ befinden und wir die große Halle im Eingangsbereich, in der bei unserer Ankunft zwei Beams zu sehen sind, fast für uns haben. Die anderen Normal-Touris in unserer Gruppe sind sehr verständig und warten ein Bißchen, damit wir unsere Bilder machen können. Von anderen Fotografen wäre eine solch nette Geste nicht zu erwarten gewesen.... Leider bekommen wir im Inneren keine weiteren Beams mehr, weil die Sonne schon nicht mehr richtig steht. Trotzdem sind wir mit den Bildern, die wir haben, zufrieden. Wie gesagt, es passiert nicht selten, daß einer gar kein Bild zustande bekommt, weil einfach zuviele Leute und vor allem auch Fotografen in den engen Canyon geschleusst werden. Der Upper Antelope Canyon ist übrigens auch ohne Beams schön, wie das 2. Bild zeigt.
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Eigentlich wollten wir anschließend noch in den Lower Antelope Canyon, aber wir sind zu erschöpft vom ganzen Trubel. Wir waren während der ganzen 2 Stunden sehr angespannt, denn es mußte immer hektisch gearbeitet werden. Schnell Stativ und Kamera eingestellt und dann gehofft, daß keiner kommt und in’s Bild läuft. Eigentlich eine Situation, die der kreativen Fotografie überhaupt nicht dienlich ist, aber hier geht’s halt nicht anders. Als der Adrenalinspiegel nachläßt sind wir nur fertig und fahren zurück zu Camp Walmart. Am Abend und am nächsten Morgen besuchen wir den nahegelegenen Horseshoe Bend. Hier windet sich der Colorado in einer nahezu 360°C-Schleife durch den roten Sandstein. Ein wirklich atemberaubender Anblick und einer DER schönsten Aussichtspunkte auf dem ganzen Colorado-Plateau. Anschließend fahren wir zum ebenfalls nahegelegenen Lake Powell. Nicht ganz so nahe gelegen jedoch, denn wir wollen zum Alstom Point, einem absolut tollen Aussichtspunkt auf der gegenüber liegenden Seite des Sees. Diese Gegend ist sehr einsam und abgelegen und nur mit einem Allradfahrzeug zu erreichen. Der Landy muß schwer ackern, denn gegen Ende wird der Weg zu einem Ritt über Felsplatten und Felsstufen. Teilweise ist der Track gar nicht mehr zu erkennen. Wir sind ganz schön froh, als wir heile ankommen und haben vor lauter Anspannung vergessen, Bilder von der Strecke zu machen... Wir verbringen den Nachmittag an diesem atemberaubenden Platz, kochen was schönes und am Abend gehts an’s Fotografieren. Unten ein Bild vom Horseshoe Bend und Alstom Point (von li nach re).
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Eigentlich wollten wir die Nacht am Alstom Point verbringen, doch der Wetterbericht hat Regen vorhergesagt. Da die Pisten bei Nässe absolut nicht zu befahren sind (verwandeln sich in Schmierseife) beschließen wir, noch am Abend zurückzufahren, obwohl es schon Nacht ist. Einmal verlieren wir den Track und müssen mit Taschenlampe nach dem richtigen Weg suchen. Die ganze Rückfahrt ist ziemlich anstrengend aber wir schaffen es schließlich. Die nächsten Tage wollen wir eigentlich im Grand Staircase Escalante National Monument verbringen. Weil die Wettervorhersage jedoch für die nächsten Tage für das ganze Escalante-Gebiet schlecht ist, beschließen wir, gleich in den Bryce Canyon zu fahren. Eines der Highlights einer jeden Südwestreise. Der Bryce liegt auf fast 2500 m Höhe und uns ist klar, daß auch dort noch Schnee liegen wird. Wir haben recht, dafür hat es aber auch noch wenige Touristen. Wir bleiben zwei Tage, in denen das Wetter recht wechselhaft ist. Trotzdem können wir einige ganz gute Bilder machen. Steffen kann noch einen wunderschönen Diademhäher direkt am Rim fotografieren.
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Als nächste Anlaufstelle steht das Städtchen Escalante auf dem Programm. Es bietet Zugang in das Grand Staircase Escalante National Monument von Norden her entlang der Hole-in-the-Rock-Road. Die Straße macht ihrem Namen alle Ehre, denn sie ist in erbärmlichem Zustand. Je weiter man hineinfährt, desto schlimmer wird das Waschbrett - unser armer Landy und ob unsere Zahnfüllungen halten werden? Trotzdem fahren wir die Hole-in-the-Rock-Road, denn von ihr sind zahlreiche tolle Sehenswürdigkeiten zu erreichen. Hier einige Bilder, von li nach re. Zebra Canyon, Devils Garden 2 x, Peek-a-boo Canyon, Spooky Canyon 2 x, Sunset Arch und ein Jackrabbit, das zwischen den Felsen nach Futter sucht.
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Nach mehreren Tagen im GSENM machen wir uns weiter auf den Weg über Boulder zum Canyonlands Nationalpark. Der ‘Island in the Sky’-Distrikt des Canyonlands präsentiert die wohl schönste und beeindruckendste Canyonlandschaft in ganzen Südwesten. Flußläufe und Canyons so weit das Auge reicht.... Leider ist das Wetter mehr als übel und wir quartieren uns erstmal in einem ‘richtigen’ privaten Campingplatz ein. Wir waschen Wäsche, duschen und erledigen mal wieder unsere ‘Internetgeschäfte’. Am späten Nachmittag erleben wir dann eine Überraschung. Es war den ganzen Tag schon sehr windig und dicht bewölkt. Jetzt aber frischt der Sturm noch mehr auf und wirbelt den ganzen Sand in die Luft, so daß die Luft wirklich tief orange ist. Um das ganze noch zu toppen, beginnt es auch noch zu regnen, dann schneien. Was passiert nun mit dem ganzen Sand in der Luft? Ganz einfach: er ‘regnet’ herunter und saut alles gründlich ein. Auch den Landy. Er sieht aus, als ob wir durch metertiefen Schlamm gefahren wären. Jetzt kommen wir um’s Autowaschen wohl wirklich nicht mehr rum. Am nächsten Tag fahren wir dann trotz immernoch schlechten Wetters doch in den Nationalpark. In den nächsten Tagen, in denen das Wetter sehr kalt und wechselhaft ist, fotografieren wir vom Green River Lookout 2 x, am Mesa Arch (nach Kampf um einen der guten Plätze mit 15 anderen Fotografen) und an der False Kiva, einer rekonstruierten Kiva (Versammlungsraum der hiesigen Indianer).
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An den letzten beiden Tagen wird es wärmer und die Sonne scheint die meiste Zeit. Endlich können wir den schönen Campingplatz so richtig nutzen und es gibt ein schönes Steak mit Bratkartoffeln vom Grill für’s Mittagessen.
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An einem Tag fahren wir zum Dead Horse Point State Park, der den wohl schönsten Ausblick auf den Colorado und seine atemberaubende Canyonlandschaft gibt. Dort sehen wir auch zum ersten Mal einen Kittfuchs, der hier noch vor Sonnenaufgang auf Nahrungssuche ist. Normalerweise sind die Tiere nachtaktiv und äußerst schwierig zu sehen.
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Der nächste Stop ist der nur wenige Meilen entfernte Arches Nationalpark. Der Andrang ist hier groß und wir haben Glück und bekommen den letzten Platz auf dem Campingplatz (und das morgens um 9.00 Uhr!). In den kommenden 3 Tagen fotografieren wir die bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Arches (von li nach re): Delicate Arch, The Windows, Balanced Rock und ‘Park Avenue’ mit blühendem Paintbrush.
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Gerne hätten wir noch den ‘Needles’-Distrikt des Canyonlands Nationalparks besucht, doch dafür reicht uns leider die Zeit nicht - man kann eben nicht alles sehen, auch wenn man so viel Zeit hat wie wir... Stattdessen besuchen wir wieder einmal den Colorado River. In Moab biegen wir auf Colorado Riverway SB128 ab und fahren durch Professor Valley, bis wir die beeindruckenden Fisher Towers sehen. Von einer Stelle aus kann man den Colorado zusammen mit den Fisher Towers auf’s Bild bringen. Kurz vor Sonnenuntergang leuchten die Towers in einem intensiven Rot.
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Unsere nächsten zwei Ziele sind zwei absolut atemberaubende, rekonstruierte Pueblo-Ruinen auf dem Cedar Mesa Plateau: das ‘House on Fire’ im Mule Canyon und ‘Fallen Roof Ruin’ im Road Canyon. Zur richtigen Tageszeit aufgenommen, reflektieren die umgebenden Felswände in die Ruinen und bringen die Farben in den Felsen zum Leuchten.
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Wir fahren auf UT95 weiter in Richtung der Kante des Cedar Mesa Plateaus, als plötzlich der Asphalt endet. Jetzt wird UT95 zum Mokey Dugway, der in zahlreichen Haarnadelkurven als Schotterpiste in’s Valley of the Gods führt und dabei ca. 300 Höhenmeter überwindet (wie von dr Alb ra, also)... Der Mokey Dugway wurde in den 1950er Jahren für die Nutzung von lokalen Uranmienen in den Fels gesprengt und -Gott sei Dank- nie zur Asphaltstraße ausgebaut.
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Unten angekommen, wird die Piste wieder zur Asphaltstraße und wir erreichen nach ca. 1-stündiger Fahrt wieder das Monument Valley, bei dem wir allerdings nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen. Wir wollen heute noch nach Page zu Camp Walmart - der Kreis schließt sich also. Wieder in Page angekommen, geht’s erstmal an’s Vorräte aufstocken. Wir müssen Wäsche waschen und duschen und quartieren uns auf dem hiesigen Campingplatz ein, der für nur 20 Bucks ziemlich günstig ist. Wir haben saubere Duschen, einen Indoorpool, kostenloses WIFI, Wasser und Strom - was will man mehr. Die Wetteraussichten sind jezt für das GSENM besser und wir beschließen zu versuchen, eine Permit für die Coyote Buttes North, also der Wave, zu bekommen. Bestimmt hat jeder von Euch schon Bilder von dieser wirklich einzigartigen Felsformation gesehen. Sicherlich haben diesen Ort (wie auch die meisten anderen im Südwesten) schon viele Fotografen abgelichtet - trotzdem ist es ein Muß auch selbst Bilder zu haben. Der Ort ist einfach zu fantastisch um nicht wenigstens zu versuchen, dort hinzukommen. Das ist wiederum nicht ganz einfach, denn es werden täglich nur 20 Leute ‘reingelassen’. 10 Permits werden online vergeben (da versuchen es dann ca. 300 Leute) und 10 als Walk-In-Permits direkt vor Ort für den nächsten Tag. Die Lotterie läuft dann ab wie die Ziehung der Lottozahlen: man bekommt eine Nummer, die dann in den Pott geworfen wird. Die ‘Mühle’ wird gedreht und wer Glück hat, wird gezogen. Wer Pech hat, darf am darauffolgenden Tag nochmals kommen und bekommt dann 2 Chancen, am 3 Tag 3 Chancen usw. Wer also unbedingt hin will, muß einfach nur genügend Zeit und Geduld haben, irgendwann klappts dann schon..... hoffen wir. Als wir an der Paria Contact Station ankommen, sinken unsere Hoffnungen jedoch. Viele Leute sind schon da und es kommen immer mehr. Schließlich sind es über 50, die alle einen der 10 Plätze haben wollen. 4 Dieser ‘Konkurrenten’ sind Gisela und Eddi und Anne und Wilfried aus Deutschland, die im Moment zusammen durch den Südwesten reisen. Beide Paare sind Langzeitreisende mit 20-jähriger Erfahrung; die ersten ohne nennenswerte Unterbrechung, die zweiten mit. Sie sind schon zusammen auf dem Landweg nach Afrika gefahren und haben auch sonst die ganze Welt bereist. Gisela und Eddi haben sogar Filme über ihre Expeditionen in Südamerika, Australien und Afrika gemacht, die auch im Fernsehen gezeigt wurden. Anne und Wilfried haben - wie wir - ihren Toyota Landcruiser mit Wohnkabine hierher verschifft. Es gibt also viel Gesprächsstoff und, da wir uns gleich sympatisch sind, kommen wir ins Quatschen. Dann ist es jedoch Zeit für DEN Moment: die Verlosung beginnt. Schnell sind die Glücklichen gefunden - leider sind wir und auch unsere 4 neuen Bekannten nicht dabei. Wir werden es am nächsten Tag nochmal versuchen. Die 4 Weltenbummler laden uns ein, mit ihnen auf ihr kostenloses Camp an einem Flüsschen ganz in der Nähe der Contact Station zu kommen. Wir nehmen gerne an, frühstücken mit ihnen, quatschen den ganzen Tag und übernachten schließlich auch dort. Morgens geht’s wieder früh raus, denn wir müssen ja wieder zur Verlosung. Unsere ‘Viere’ wollen es nicht nochmals probieren, dennn sie wollen heute weiterfahren. Sie wünschen uns viel Glück und wollen uns fest die Daumen drücken. Als wir an der Contact Station ankommen sinken unsere Hoffnungen schnell wieder. Heute sind es noch mehr Leute - diesmal über 60, die alle auf die 10 Permits scharf sind. Mit wenig Hoffnung unsererseits wird dann die Lostrommel gedreht, heute mit 2 Nummern für uns. Steffen kann’s nicht mit ansehen und wartet draußen. Als ich dann als 2. Los unsere Nummer höre, glaube ich es zuerst gar nicht. Ich muß nochmals nachfragen - und doch tatsächlich, wir sind dabei! Wir gehen zur Wave! Die Wettervorhersage für den nächsten Tag ist ziemlich gut, nur windig soll’s werden. Wir sind im 7. Himmel. Nachdem wir die Permit vom Ranger erhalten haben, kehren wir zum Camp zurück und überbringen die gute Nachricht. Alle 4 freuen sich ehrlich mit uns und wünschen uns viel Spaß. Nach einem gemeinsamen Frühstück trennen wir uns. Wir wollen zum Trailhead, wo wir auch übernachten werden, damit wir am Morgen gleich vorort sind und unsere 4 Weltenbummler fahren weiter Richtung Sedona. Hier ein Bild von Eddi und Gisela, Anne und Wilfried und Steffen im Camp und eines von unserer heißersehnten Permit:
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Der Wirepass Trailhead ist auch gleichzeitig Ausgangspunkt für Wanderungen durch den Wire Pass Slotcanyon und zum Buckskin Gulch, einem weiteren Slot. Hier einige Eindrücke vom Wire Pass 2 x, einem Bäumchen im Buckskin Gulch und Felszeichnungen ebenfalls im Wire Pass (von li nach re):
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Nach einer geruhsamen Nacht, machen wir uns am frühen Morgen noch vor Sonnenaufgang auf den Weg zur Wave. Insgesamt sind es ca. 10 km - 5 hin und 5 zurück, also nicht schlecht. Oft geht es über Fels aber auch längere Passagen im Sand, was sehr anstrengend ist. Dann sind wir jedoch dort - endlich an der Wave. Und was sollen wir sagen - es ist einfach atemberaubend. Leider fällt noch ein kleiner Schatten ein, so daß wir noch etwas warten müssen, bis die Sonne ganz um die Ecke kommt. Wir sind nicht die einzigen, wie wir schnell feststellen. Ein griechischer und ein französischer Fotograf sind schon vorort. Die beiden sprechen gut Deutsch und wir kommen ins Gespräch, so daß das Warten nicht schwer fällt. Endlich ist es dann soweit und wir machen die lange ersehnten Bilder von der Wave. Und sie ist wirklich genauso beeindruckend, wie wir es uns vorgestellt haben!
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Es ist jetzt allerdings erst 12.00 Uhr und um die Wave herum gibt es viel zu sehen und zu fotografieren. Hier einige Ergebnisse von li nach re.: ein Hamburger, Brainrocks (Gehirnfelsen), gestreifte Felsplatten und der Boneyard mit Steinen, die aussehen wie Knochen.
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Eigentlich wollten wir noch weitere Orte auf dem Felsplateau erkunden, aber der Wind ist mittlerweile so stark, daß wir fast weggeblasen werden. Wir treffen die beiden Fotografen wieder und sie erzählen uns, daß sie umgekehrt sind, weil der Wind einfach zu stark war. Die 2. Hauptattraktion neben der Wave ist die Second Wave. Sie ist einfach ‘anders’ als die eigentliche Wave aber trotzdem nicht weniger schön. Wir warten, bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet und machen uns dann schnell auf den Rückweg. Auf keinen Fall wollen wir im Dunkeln zurücklaufen, denn der Weg ist dann äußerst schwer zu finden. Es gibt nämlich keinen richtigen Weg, also Trail, sondern man läuft einfach anhand einer ausführlichen Beschreibung über Stock und Stein.
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Nach dem anstrengenden Rückmarsch kommen wir kurz vor Sonnenuntergang glücklich am Landy an. Mit all den Umwegen sind wir bestimmt mindestens 15 km gelaufen - wir sind also alle. Trotzdem kochen wir noch etwas und beschließen, daß wir im Herbst auf jeden Fall nochmals herkommen wollen. Wir übernachten nochmals am Trailhead, denn wir wollen von hier aus noch mehr in die Wildnis fahren - nämlich nach White Pocket. White Pocket ist nur über tiefsandige und teilweise auch felsige Pisten erreichbar, ein Allrad ist also zwingend notwendig. Der Landy macht alles gut - nur wir finden zunächst nicht die richtige Piste. Dank GPS und vorhandener Koordinaten finden wir diesen entlegenen Ort dann doch. Für das Sandfahren senkt man am Besten den Reifendruck ab - allerdings muß man nachher auch wieder aufpumpen können. Wir haben einen kleinen Kompressor, der brav seinen Dienst tut.
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White Pocket ist komplett anders, als alles, was wir bisher im Südwesten gesehen haben. Es gibt hier nicht die ‘üblichen’ roten Felsen, sondern ein buntes Gewirr und Gemisch aus roten, gelben und weissen Gesteinsarten. Man könnte meinen, hier hätte einer alle Farben in einen Topf geworfen, kräftig gerührt und dann wieder hingeklatscht. Wirklich einzigartig! Aber seht selbst.
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Wir verbringen in White Pocket zwei Tage, bevor uns drohender Regen zurückdrängt. Die Straßen/Pisten im GSENM sind bei Regen nämlich wirklich nicht befahrbar, weil sie sich in Schmierseife verwandeln. Nicht die Sandpisten - da ist Feuchtigkeit sogar besser - aber die House-Rock-Valley-Road, die aus dem GSENM hinausführt ist eine Lehmpiste und wir wollen ja nicht stecken bleiben, oder?
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... Weiter geht’s mit unserem Landy durch USA und Kanada ... |
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