Overlanding Nordamerika im August 2009...
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Die erste Nacht in Alaska verbringen wir etwas abseits des Alcan kurz vor Tok. Am Abend beginnt es zu regnen und als wir am Morgen bei trübem Wetter aufwachen, denken wir zuerst es sei Regenwetter. Nach ein paar tiefen Atemzügen wird uns aber schnell klar, daß es wohl Rauch sein muß. Ist das einer der Waldbrände von denen wir so viel in Hyder gehört haben? Es ist zwar erst 6 Uhr morgens aber wir packen trotzdem zusammen und verlassen unseren Übernachtungsplatz. Wir wollen doch nicht von einem Feuer überrascht werden! Nachdem wir aber ein paar Kilometer gefahren sind wird schnell klar, daß es sich ‘nur’ um Rauch handelt, der wohl vom viel nördlicher gelegenen Fairbanks herunterweht. Dort soll ein sehr großes Feuer sein, das wohl einfach nicht in den Griff zu bekommen ist. Über viele Kilometer ist es so verraucht, daß wir kaum die wunderschöne Landschaft sehen können. Sogar die Sonne wird von den Rauchschwaden verschluckt, so daß wir wie durch dichten Nebel fahren. Die erste ‘Stadt’ in Alaska ist Tok. Tok ist weniger eine Stadt als vielmehr eine wichtiger Knotenpunkt an dem einige wichtige Highways abgehen. Dementsprechend gibt es einige Läden und natürlich Tankstellen. Nachdem wir unseren Landy mit Diesel gefüttert haben, nehmen wir den Tok Cutoff Richtung Glenallen, dann weiter auf dem Richardson Highway Richtung Valdez. Erst auf dem Richardson Highway läßt der Rauch nach und wir können endlich was sehen! Entlang des Richardson Highway führt das für den Staat Alaska wichtigste Wirtschaftsprojekt: die Trans-Alaska Ölpipeline, die Rohöl, das aus der Beaufort Sea (Arktischer Ozean) bei Prudhoe Bay gefördert wird an den 800 Meilen südlicher gelegenen Prince Williams Sound transportiert. In Valdez, Amerikas nördlichstem eisfreien Hafen, wird das Rohöl auf Tanker verladen und zu Raffinerien in den ‘Lower 48’ verschifft. Mit dem Bau der Pipeline wurde im Jahre 1975 begonnen und seit der Fertigstellung in 1977 wurden über 15 Billionen Barrel Öl transportiert. Entlang der Pipeline gibt es ab und zu Stellen, an denen das Bauwerk besichtigt werden kann. Die weitere Fahrt durch die Chugach Mountains führt durch eine wunderbare Berglandschaft. Zuerst fahren wir entlang des Copper River, passieren dann den Worthington Gletscher und ‘klettern’ über den Thompson Pass bis wir schließlich Valdez erreichen.
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Valdez ist ein kleines Städtchen mit etwas über 4000 Einwohnern, das hauptsächlich vom Ölumschlag aber auch Fischfang und Tourismus lebt. Von hier aus können Bootstouren in den Prince Williams Sound oder Wanderungen in die umgebende Bergwelt unternommen werden. Hier ein Bild vom malerischen Bootshafen und dem Ölterminal, an dem am 14. August diesen Jahres der 20.000-te Tanker beladen wurde. Apropos ‘Tanker’-der eine oder andere erinnert sich vielleicht noch: Valdez erlangte im Jahre 1989 traurige Berühmtheit, als vor seiner Küste die Exxon Valdez havarierte und rund 42 Millionen Liter Rohöl in den Sound entließ. Dies verursachte eine Ölpest astronomischen Ausmaßes, von der sich die Natur bis heute nicht vollständig erholt hat.
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Da die Preise für eine Bootsfahrt wirklich astronomisch sind, entschließen wir uns dagegen und widmen uns gleich unserem Projekt, weshalb wir hierher gekommen sind. Wir wollen nämlich Halb/Halb-Aufnahmen von Buckellachsen machen, die sich hier vom Sound den Crooked Creek hinauf zum Laichgewässer quälen. Da Steffen nicht im Bach stehen bleiben kann (sonst würden die Fische nicht nahe genug herankommen), wird der Auslöser aus sicherer und vor allem trockener Entfernung betätigt. Nach mehreren Versuchen mit diversen Einstellungen gelingen uns schließlich einige Aufnahmen.
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Wir wollen aber mehr Lachse: Bei Valdez gibt es einen weiteren Fluss, an dem noch viel mehr Lachse flußaufwärts drängen. Flosse an Flosse, Körper an Körper: eine wahre Masse an Fischen ist kurz vor dem Ablaichen.
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Auch Seeotter profitieren vom reichen Nahrungsangebot. Sie brauchen die schon erschöpften Fische nur abzuernten.
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Nach 4 Tagen in Valdez und Lachsfotografie machen wir uns wieder auf den Rückweg. Zurück geht es wieder auf dem Richardson Highway, bis nach Glenallen und dann weiter auf dem Glenn Highway immer Richtung Westen. Das Wetter ist miserabel und so können wir auf der wunderschönen Fahrt durch Alaskas Gletscherwelt keine Fotos machen. Endlich in Anchorage angekommen, gibt’s einiges zu erledigen. Anchorage ist mit ca. 280.000 Einwohner die größte Stadt und industrielles Zentrum Alaskas - auch wenn es nicht die Hauptstadt ist. Das ist Juneau in Südostalaska, ein relativ kleines Städtchen mit nur ca. 30.000 Einwohnern. Anchorage ist also richtig groß und wir können endlich wieder zu vernünftigeren Preisen Lebensmittel und Spiritus einkaufen. Außerdem brauchen wir Öl und Ölfilter für den Landy, denn ein Motorölwechsel steht an. Leider sind Defender in den USA kaum zu finden, da sie schon seit vielen Jahren nicht mehr importiert werden dürfen. Als wir in der hiesigen Landrover-Werkstatt vorfahren, bekommen die erstmal große Augen. Über Defender wissen sie nicht viel - und über Diesel schon gar nicht. Vorrätig haben sie die Filter auf keinen Fall - und ob sie sie bekommen können ist sehr ungewiss. Bei Eingabe der Teilenummer in den Computer erscheint ein Fenster: ‘Invalid part number’. Der Werkstattleiter verspricht uns aber am nächsten Morgen herum zu telefonieren um herauszufinden, ob der Filter in USA überhaupt erhältlich ist. Entmutigt treten wir den Rückzug an und kaufen bei Walmart in Eagle River erstmal ein und genehmigen uns eine Pizza von ‘Papa John’s’. Übernachten dürfen wir hier leider nicht (irgendein Gesetzt verbietet es) und so begeben wir uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz. Wir beschließen schließlich an einer weniger befahrenen Straße einfach am Seitenstreifen stehen zu bleiben - ein ruhigeres Plätzchen läßt sich einfach nicht finden. Wir wollen den Landy gerade zum Eßzimmer umbauen, als plötzlich ein alter Serie 2A Landrover angefahren kommt. Der Fahrer steigt aus und begrüßt uns, begeistert einen Defender (der Nachfolger der Serie Landrover) zu sehen. Wir kommen ins Gespräch und Josh zeigt uns seinen Serie 2A. Er hat ihn selbst ganz toll restauriert und zeigt uns voller Stolz sein Holz-Hubdach. So etwas haben wir noch nie gesehen! Das Dach ist fest (aus Holz) und hat einen Faltmechanismus, der es aufrichet, so daß man bequem darin stehen kann. Das wäre genau, was wir auch brauchen. Nach ausgiebiger gegenseitiger Bewunderung unserer Fahrzeuge, lädt uns Josh schließlich ein, bei ihm zuhause im Hof zu übernachten. Auch weiß er eine Lösung für unser Ölfilter-Problem. Wir können die Filter einfach bei Rovers North in Vermont bestellen, die hätten fast alle Teile für Defender, meint er - bestimmt auch Ölfilter. Es stellt sich heraus, daß Rovers North die Teile tatsächlich am Lager hat und wir können sie über Josh, der dort schon Kunde ist, ordern. Wir verbringen einen netten Abend mit Familie Holloway. Josh und seine Frau Britt haben noch einen kleinen Sohn, eine Katze, einen Hund und einen Stall voller Hühner.
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Da die Lieferung der Teile wohl einige Tage in Anspruch nehmen wird, verabschieden wir uns am Morgen von den Holloways und fahren auf dem Seward Highway Richtung Süden. Am südlichen Ende des Turnagain Arms zweigen wir schließlich ins Portage Valley ab. Wir waren hier schon einmal vor 9 Jahren und wollen Bilder vom Portage Lake mit Eisbergen machen. Am Lake angekommen setzt jedoch Ernüchterung ein - kein Eisberg weit und breit! Im Portage River finden wir jedoch Blaurückenlachse (Sockeyes), die sich auf dem Weg zu ihrem Laichplatz befinden. Diese Lachse sind besonders fotogen, da sie sich kurz vor dem Laichen leuchtend rot verfärben. Wir starten Versuche mit unserem Unterwassergehäuse, doch finden zum einen keinen guten Platz (Wasser ist zu tief) und zum anderen sind zu wenige Fische vorhanden. Der Fluß ist einfach zu breit und die Sockeyes so scheu, daß sie nicht nahe genug herankommen. Wir müssen uns deshalb leider mit Aufnahmen vom Ufer aus begnügen. Am nächsten Morgen ist das Wetter wunderbar und wir beschließen, zum Byron Gletscher zu wandern. Zwar kann man nicht direkt bis zum Gletscher vordringen, trotzdem hat man eine schöne Aussicht auf die majestätische Bergwelt des Portage Valleys.
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Nach unserer Rückkehr machen wir uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz und entdecken ein schönes Plätzchen am Fluß, das auch noch umsonst ist. Wir wollen noch ein bißchen mehr in die Büsche fahren und was sehen wir da: da steht schon einer! Ein Traum-Expeditionsmobil! Mit einem Ludwigsburger Kennzeichen! Ob wohl jemand daheim ist? Wir steigen aus dem Landy aus und da sehen wir auch schon die Bewohner. Wir machen Bekanntschaft mit Rita und Freddy aus Gäufelden und dürfen endlich mal wieder schwäbisch schwätza! Die beiden sind schon viele Jahre auf der ganzen Welt unterwegs und so gibt es viel zu erzählen. Wir verbringen einen sehr netten Abend zusammen und die beiden laden uns zum Abendessen in ihr Luxusappartement ein. Am nächsten Morgen trennen sich dann unsere Wege wieder. Wir fahren weiter auf dem Seward Highway bis nach Seward, einer netten, kleinen Hafenstadt mit ca. 3000 Einwohnern. Seward lebt hauptsächlich vom Fischfang und Tourismus und dient als Ausgangsort für Bootstouren in den Kenai Fjords Nationalpark. Da das Wetter noch für Tage schlecht bleiben soll und die Preise wirklich astronomisch sind (fast 200 Dollar pro Nase), verzichten wir auf eine Bootsfahrt zum berühmten Columbia Gletscher. Wir haben diese Tour vor 9 Jahren bei besseren Wetterbedingungen schon einmal gemacht, so daß jetzt kein Grund besteht sinnlos Geld zu verschwenden.
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Auch der Exit Gletscher ist aus fotografischer Sicht eine Enttäuschung und so widmen wir uns organisatorischen Dingen. Wir begeben uns in die örtliche Bibliotek und benutzen den kostenlosen WIFI Hotspot zum downloaden unsere E-Mails und -noch wichtiger- gönnen uns mal wieder eine Dusche in der Hafenmeisterei! Wir übernachten an der Exit-Glacier Road und machen uns, angesichts der trüben Aussichten, wieder auf den Rückweg. Zurück geht es auf dem Seward Highway bis zum Abzweig des Sterling Highway, wo wir am am wunderschönen Tern Lake eine Vesperpause einlegen. Das Wetter entwickelt sich zum Besseren und so beschließen wir bis zum Sonnenuntergang zu bleiben und gleich hier zu übernachten.
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Nach einer sehr schlechten Nacht (es war einfach zu laut), machen wir uns am nächsten Morgen auf dem Weg zum Russian River. Grund: dies ist ein besonders populärer Platz für Lachsangler und wir wollen einige Aufnahmen von Anglern machen. Da der Russian River von der Straße aus nicht zugänglich ist, muß man beim Russian River Campground parken oder dort übernachten. Da die Tagesgebühr 12 Dollar! beträgt und die Übernachtungsgebühr ‘nur’ 18 Dollar, entschließen wir uns für das Übernachten. Es ist erst Mittag und so können wir heute und morgen fotografieren und haben auch gleich einen Übernachtungsplatz. Nachdem der Landy geparkt und ein Mittagessen gekocht ist, machen wir uns auf den Weg zum Russian River. Ein kurzer Pfad führt vom Campingplatz zum Fluss, an dem man wiederum auf einem, extra für Angler angelegten Weg, entlang des Flusses laufen kann. Wir erwarten Angler zu sehen - aber von wegen. Leider sind nur wenige Angler in Sicht, dafür sehen wir aber etwas viel besseres. Zwei vielleicht 3 Jahre alte Grizzlies wandern im Fluss auf und ab und versuchen offensichtlich Lachse zu fangen. Den Anglern sind die beiden wohl bekannt, denn sie haben Bruder und Schwester sogar Namen gegeben. Wir folgen ihnen für den Rest des Nachmittags und können einige gute Aufnahmen machen. Ab und zu sind sie schon ganz schön nahe (vielleicht 7-10 Meter entfernt) - da sie aber mit sich bzw. dem Fischfang beschäftigt sind fühlen wir uns nicht bedroht. Obwohl auch die Angler sich nicht direkt bedroht fühlen, verlassen sie vorsichtshalber das Wasser, wenn Bären auftauchen. Langsam machen sie schon einen genervten Eindruck, da die ziemlich aktiven Jungbären ständig auf und ab wandern. Die notwendige Gelassenheit für das Angeln fehlt einfach, wenn man ständig kontrollierende Blicke über die Schulter werfen muß, um die Gegend nach Bären abzusuchen. Grizzlies sind für den Menschen eigentlich nicht gefährlich - mit drei Ausnahmen: Nummer 1 -man überrasche keine Bären, Nummer 2-man komme nie zwischen eine Bärin und ihr Junges, Nummer 3- man komme nie zwischen einen Bären und seine Beute/Futter.
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Am nächsten Morgen gehen wir nochmals zum Fluss und haben ein ziemlich spannendes Erlebnis: Obwohl es eigentlich verboten ist, bindet ein Angler seinen Hund an einem Baumstamm auf einer Kiesbank fest und begibt sich ins Wasser zum Angeln. Plötzlich biegt ein großer Grizzly um die Ecke und macht sich über Lachsabfall, den einer der Angler liegen gelassen hat, her. Das Erscheinen des Bären veranlaßt nun den Hund wie wild zu bellen. Der Bär wird auf den Hund aufmerksam und ändert urplötzlich seine Absicht. Langsam und drohend läuft er auf den Hund zu, welcher immer wilder bellt und wie verrückt an seiner Leine zerrt. Sicherlich merkt er, in welcher Gefahr er sich befindet und versucht verzweifelt los zu kommen. Der Bär ist wirklich nur noch ein paar Meter vom Hund entfernt, als plötzlich ein lauter Knall ertönt. Der Bär verzieht sich wie von der Tarantel gestochen ins Gebüsch und ward nicht wieder gesehen. Wir wissen zuerst nicht wie uns geschieht, sehen dann aber den Angler mit einer großen Handwaffe im Fluß stehen. Er hat in die Luft geschossen, den Bären damit verscheucht und seinem Hund mit Sicherheit das Leben gerettet. Was für ein Erlebnis-Spannung pur! Und wir nur ca. 20 Meter entfernt! Nach zwei erlebnisreichen Tagen am Russian River machen wir uns wieder auf den Weg und fahren auf dem Sterling Highway und später dem Seward Highway wieder nach Norden. Bei Girdwood biegen wir vom Seward Highway ab, denn wir wollen auf dem Winner Creek Trail durch üppigen gemäßigten Regenwald wandern. Hier ein paar Eindrücke.
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Es ist jetzt fast eine Woche vergangen, seit wir die Ölfilter für den Landy bestellt haben und ein Anruf bei Josh und Britt bestätigt, daß die Teile angekommen sind. Wir freuen uns sehr, als wir die Familie wieder treffen und Josh bietet Steffen freundlicherweise an, daß er den Ölwechsel direkt bei ihm in seiner großzügigen Werkstatt ausführen kann. Josh hilft mit und so ist innerhalb einer halben Stunde das Motoröl des Landys gewechselt - klasse! Zusammen mit Familie Holloway verbringen wir nochmals einen netten Abend und verabreden, daß wir uns in einer Woche im Denali Nationalpark zu einem gemeinsamen Landrover-Campingwochenende treffen wollen. Von Eagle River aus machen wir uns auf dem Parks Highway auf den Weg Richtung Denali Nationalpark. Vom Highway selbst bieten sich tolle Blicke auf Mount McKinley, dem mit 6195 m höchsten Berg Nordamerikas. Glücklicherweise ist er einmal wolkenfrei, was nicht sehr häufig vorkommt. Denn selbst wenn sonst schönes Wetter ist, ist Denali oft von Wolken verhangen, was daran liegt, daß der Berg, der nahezu vollständig von Eis bedeckt ist, sein eigenes Klima ‘produziert’.
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Weiter fahren wir auf dem Parks Highway, bis wir schließlich den Eingang zum Denali Nationalpark erreichen. Da das Wetter sehr schlecht ist (es gießt aus Kübeln) begeben wir uns erstmal auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz außerhalb des Parks. Da die Campingplätze im Park sehr teuer sind, würden wir nur ungern dort campen - kostenlos und ruhig ist einfach besser. Nach einigem Suchen finden wir tatsächlich ein ideales Plätzchen, das nicht zu weit vom Park entfernt ist. Super! Der Zugang in den Park selbst ist eher schwierig. Mit dem eigenen Auto darf man nur einen ca. 30 km langen Teil der Parkstraße befahren, ab Savage River kommt man nur mit dem teuren und unbequemen Shuttlebus weiter. Da der Bus für uns nicht in Frage kommt (zu teuer und außerdem ungeeignet zur Fotografie), fahren wir die nächsten 5 Tage mehrmals am Tag immer wieder den für Privatfahrzeuge freigegebenen Straßenteil ab. Leider ohne Erfolg - wir sehen buchstäblich nichts, bis auf ab und zu mal einen Elch, der sich aber immer viel zu weit weg befindet. Sind einmal Elche an der Straße ist es entweder schon oder noch Nacht, sie befinden sich direkt auf der Straße oder aber im hohen Weidengestrüpp. Frustriert beschließen wir, uns den kleinen Tieren des Parks zu widmen. Wir fotografieren Schneeschuhhasen, Erdhörnchen, Pfeifhasen und Moorschneehühner - mehr gibt Denali leider nicht her.
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Grund für die Abwesenheit der Tiere soll angeblich das zu warme Wetter sein. Und wirklich, wir haben ein paar schöne Tage im Denali, was hier oben wirklich nicht oft vorkommt. Wir nutzen die schönen Tage für Landschaftsaufnahmen.
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Wie abgemacht, kommt am Wochenende Familie Holloway zu Besuch. Wir campen gemeinsam an unserm ‘Plätzchen’ und verbringen einen netten Abend zusammen. Links ist der Serie-Landy und rechts unser Defender.
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Leider beginnt es in der Nacht zu regnen und am nächsten Tag gießt es wirklich aus Kübeln. Eigentlich wollten wir zusammen den Denali Highway fahren, doch das macht bei diesem Wetter wirklich keinen Sinn. Wir verabschieden uns von unseren Freunden, die sich wieder auf den Weg nach Eagle River machen und wir selbst quartieren uns beim örtlichen RV-Park in Cantwell ein. Der Platz ist relativ preisgünstig, hat saubere Duschen und eine zuverlässige WIFI-Verbindung - Luxus pur! Als das Wetter nach 2 Tagen besser wird, begeben wir uns auf die Fahrt auf dem Denali Highway. Der Denali Highway ist eine ca. 220 km lange Schotterpiste, die durch atemberaubende Berglandschaft von Cantwell nach Paxon führt. Wir haben wechselhaftes Wetter, aber trotzdem ist die Fahrt ein tolles Erlebnis. Hier ein paar Eindrücke:
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Wir sehen, trotz beginnender Jagdsaison, sogar einige Karibus und, während Steffen den Karibus hinterherwandert, sammle ich Blaubeeren. Die sind jetzt nämlich reif und schmecken einfach klasse!
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Wie es aussieht, schmecken die Beeren auch den Erdhörnchen.
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Nach 4 Tagen verlassen wir den Denali Highway und biegen auf den Richardson Highway nach Norden ein. Spät am Abend erreichen wir Delta Junction, dem Endpunkt des Alcan (Alaskan Highway). Wir kaufen ein, tanken und füllen unser Trinkwasser auf. Bereits bei Nacht biegen wir in Delta Junction auf den Alcan Richtung Südösten ein. Wir übernachten irgendwo am Highway und erreichen am späten Vormittag des darauffolgenden Tages wieder Tok. Im Visitor Center in Tok treffen wir Martine und Robert, ein Pärchen aus Frankreich, das zuvor über 2 Jahre in einem Defender 110 TD5 (genau das gleiche Modell wie wir) in Europa, Asien und Australien unterwegs war. Leider wurde ihr Landy beim Abladen in Rotterdam’s Hafen zerstört, weshalb sie sich ein neues Fahrzeug zulegen mußten. Sie sind erst vor ein paar Wochen in Vancouver angekommen und reisen jetzt in einem Mitsubishi Canter, den sie in Japan gekauft und nach Kanada importiert haben, in den Amerikas herum. Wir verstehen uns super und beschließen für eine Weile zusammen zu fahren. Gemeinsam verlassen wir Tok auf dem Taylor Highway in Richtung Chicken mit Fernziel Yukon Territory. Entlang des Taylors ist die Vegetation schon wunderbar verfärbt und die Farbenpracht ist einfach übewältigend. Auch Chicken ist überwältigend, wenn auch auf eine andere Art. Chicken ist eine alte Goldgräbersiedlung aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Eigentlich sollte der Ort ‘Ptarmigan’ (Schneehuhn) heißen, wurde aber im einheimischen Sprachgebrauch schnell in ‘Chicken’ umbenannt. Momentan hat der Ort selbst 17 Einwohner und im ‘Großraum Chicken’ (immerhin 289 Quadratkilometer) in dem noch einige Goldmienen aktiv sind, leben knapp 200 Menschen. In beautiful ‘Downtown Chicken’ bewirtschaftet Susan Wiren mit ihrer Familie eine Tankstelle, eine Bar, ein Cafe und einen Souveniershop. Außerdem ist es möglich für 10 Dollar selbst Gold zu waschen und diverse Relikte früherer Goldgräberaktivitäten sind zu bewundern.
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Nach dem wirklich sehr interessanten Besuch in Chicken geht es weiter auf dem Taylor und schließlich auf dem Top-of-the-World Highway immer Richtung Grenze. Auf dem Highway hat man wirklich Top-of-the-World Aussichten. Die Landschaft präsentiert sich im herrlichsten Herbstkleid, auch wenn das Wetter sehr wechselhaft ist.
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Spät am Abend passieren wir schließlich die Grenzstation kurz vor Toreschluß. Zusammen mit Robert und Martine übernachten wir an einem tollen Platz mit wunderschönen Aussichten.
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Obowohl es in der Nacht geregnet hat, ist der Sonnenaufgang am nächsten Morgen besonder schön. Auch Robert is früh auf, um das warme Morgenlicht einzufangen. Die Piste hat sich übernacht leider in einen mittleren See verwandelt, was für den Landy jedoch kein Problem darstellt.
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Weiter geht’s nach dem Frühstück auf dem Top-of-the-World-Highway immer Richtung Dawson City, der berühmten Goldgräberstadt, in dem der Klondike Goldrausch seinen Anfang nahm. Bevor wir diese jedoch erreichen, müssen wir per Fähre den Yukon überqueren. Die Überfahrt ist kostenlos und dauert nur wenige Minuten.
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Am 31.08.2009 erreichen wir Dawson City, der Stadt in der so viele Goldsucher Ende des 19. Jahrhunderts ihr Glück suchten. Bereits im August 1896 wurde der Platz für Dawson City vom Goldgräber und Händler Joseph Ladue abgesteckt, weil ein Ansturm auf das Klondike Valley vorauszusehen war. Immerhin hatte George Carmack kurz zuvor Gold am Bonanza Creek gefunden, und Ladue war klar, daß viele weitere Glücksritter folgen werden. Im Jahre 1898 wurde Dawson City zur Hauptstadt des Yukon ernannt und hatte in ihrer Blütezeit am Höhepunkt des Goldrausches, rund 16.000 Einwohner (zum Vergleich: heute hat Dawson City ca. 1300 Einwohner). Mit dem Bau des Alaska Highways wurde Dawson City jedoch immer unwichtiger, weshalb 1953 Whitehorse zur neuen Hauptstadt ernannt wurde. Obwohl auch heute noch am Klondike nach Gold geschürft wird (allerdings mit moderneren Mitteln) stellt der Tourismus ein wichtiges Standbein dar. Dawson City hat sich sein Goldrausch-Flair erhalten und interessante Museen und historische Stätten sind zu besuchen. Hier ein paar Eindrücke:
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Nach einem kurzen Rundgang durch die Stadt erledigen wir organisatorischen Dinge. Einkaufen, Wäsche waschen, duschen, tanken etc., denn wir wollen am nächsten Tag unser Abenteuer Dempster Highway beginnen. Wie es uns ergangen ist? Ihr werdet es im nächsten Bericht erfahren.
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... Weiter geht’s mit unserem Landy durch USA und Kanada ... |
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