Overlanding Nordamerika 2009

Overlanding Nordamerika im Januar 2009...

 

Hallo Leidla!

Erstmal wünschen wir Euch Allen noch ein gutes neues Jahr! Heute ist der 10. Januar 2009 und wir sitzen quasi auf  gepackten Koffern - besser gesagt auf glühenden Kohlen, denn wir warten auf ein Paket, das heute noch zugestellt werden soll (zumindest sagt das der Internet-Status). Eigentlich wollten wir schon  auf unserer Verabschiedungsrunde sein, schließlich verlassen wir Good Old Germany morgen wieder Richtung USA. Jetzt ist es aber schon 17.00 Uhr und wir glauben nicht mehr so recht daran, das die USA-Karte, die wir für unser GPS schon vor Weihnachten bestellt haben, noch eintrifft. Prompt sagt der Status im Internet auch ‘Zustellung aus unerfindlichen Gründen abgebrochen’.  Na, denn.  Ziemlich angemifft setzen wir uns ins Auto und begeben uns auf Verwandschafts-Verabschiedungs-Rundreise. Eigentlich wollten wir auch noch bei allen Nachbarn vorbeischauen, aber leider haben wir  das wegen der Warterei auf das Paket nicht mehr geschafft. Sorry an alle Nachbarn, wir hätten gerne mit jedem von Euch noch ein bißchen geschwatzt. Als wir um 23.30 die Haustür aufschließen sind  wir ziemlich fertig. Einerseits freuen wir uns auf das Neue und Amerika, andererseits haben wir uns jetzt zuhause wieder eingelebt und wären auch gerne noch eine Weile daheim geblieben. Aber der  Landy wartet nicht - der müßte nämlich heute in Long Beach/Kalifornien angekommen sein....    

Los-AngelesAm nächsten Morgen geht’s schon um 4.30 Uhr los, denn unser Flieger nach LA  hebt schon um kurz nach 6.00 in Stuttgart ab. Da wir mit British Airways fliegen, müssen wir leider in London zwischenlanden und werden ordentlich gefilzt. Hier in London Heathrow ist es  tatsächlich so, daß jeder Passagier seine Schuhe ausziehen und sie durch die Durchleuchtungsmaschine schicken muß - das haben wir noch nirgends gesehen. Ansonsten geht alles gut und wir kommen  endlich in LA an. Unsere größte Hürde ist nun erstmal das Visum. Wir haben zwar eines im Paß, trotzdem wird erst bei der Einreise die eigentliche Aufenthaltsdauer festgelegt. Wir rechnen mit max.  6 Monaten (das wäre üblich) doch bekommen dann tatsächlich ein ganzes Jahr, nachdem wir der netten Beamtin unsere Reisepläne erzählen. Sie muß zwar ihren Supervisor fragen, aber letztendlich  klappt es und wir sind überglücklich. Jetzt müssen wir uns keine Gedanken mehr machen, ob wir die Visa nach Ausreise nach Kanada und Wiedereinreise aus Kanada auch jedes Mal verlängert bekommen.

AIMG_2355m nächsten Morgen fahren wir zu unserem Agenten, mit dem wir vorab  schon per E-Mail Kontakt hatten. Bald stellt sich heraus, daß nichts vorbereitet wurde, weil die Leute dort immernoch davon ausgehen, daß das  Auto mit einem Carnet reist. Anscheinend lesen Amis keine E-Mails, denn wir haben ihnen das 2 Mal geschrieben. Es stellt sich schnell heraus, das  das alles nicht so schnell geht (kommt uns irgendwie bekannt vor?) und erstmal eine Ausnahmegenehmigung von der EPA (Environmental Protection  Agency) beantragt werden muß. Diese stellt dann diese Genehmigung (Letter of Exemption), die bescheinigt, daß wir das Auto ein Jahr lang legal in  Amerika fahren dürfen, aus. Da der Zoll ohne dieses Dokument nichts macht, heißt es also erst mal warten. Mal sehen wie langsam die amerikanischen  Behördenmühlen mahlen. Die Genehmigung ist nach 3 Tagen da (wir sind positiv überrascht), doch dann ist Wochenende und am Montag ist Feiertag,  weil Obama in sein Amt eingeschworen wird. Na klasse! Da wir unser Motel nicht mehr verlängern können und wir uns sowieso  nach etwas ‘günstigerem’ in der Nähe von Long Beach umsehen müssen, wechseln wir die Unterkunft und Steffen holt sich über’s Wochenende prompt eine Grippe. Da es ihm täglich schlechter geht, sind wir nun eigentlich ganz froh, daß es mit dem Auto noch  etwas dauert. Als zur Halsentzündung, Schnupfen, Husten, Fieber und schlimmer Stirnhöhlenvereiterung auch noch Ohrenschmerzen dazukommen,  beschließen wir das von zu Hause prophylaktisch mitgenommene Antibiotikum zu benutzen. Schnell geht es ihm von Tag zu Tag besser und  wir bekommen schließlich am Donnerstag, also ca. 1  1/2 Wochen nach Einreise grünes Licht vom Agenten. Wir können den Landy morgen, also am  Freitag, holen. Erfreut finden wir unseren Landy am Freitagmorgen dann unbeschadet im Lagerhaus des Agenten vor. Wir montieren schnell das  Dachzelt, geben den Mietwagen ab und fahren vor dem Motel vor. Den ganzen Nachmittag packen wir unseren Landy und bereiten ihn auf das  nächste Abenteuer vor. Leider merke ich schon während des Packens, daß auch mich die Grippe erwischt hat. Am nächsten Tag, unserem Abreisetag,  geht es mir schon ziemlich schlecht. Trotzdem fahren wir los, wir wollen endlich weg aus Long Beach. Nachdem wir ordentlich eingekauft haben, geht’s erstmal Richtung Westen raus aus den dicht  besiedelten Gebieten um LA. Hier ein Bild von meinen beiden Lieblingen: Schatzi und Landy!

 

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Nach 2 Tagen Fahrt kommen wir dann im Organ Pipe National Monument an und quartieren uns auf dem hiesigen Campingplatz  ein. Von der Schönheit der Gegend bekomme ich überhaupt nichts mit, denn mir geht’s hundsmiserabel. Zum ersten Mal in  meinem Leben habe ich eine Stirnhöhlenvereiterung - und was für eine. Als das Fieber immer mehr steigt, statt runter zu gehen,  nehme auch ich ein Antibiotikum. Nicht auszudenken, wenn ich mitten in der Wüste zum Arzt oder gar ins Krankenhaus müßte!  Leider hilft es bei mir nur langsam und erst nach 4 Tagen bin ich langsam wieder auf den Beinen und denke wieder ans  Fotografieren. Die Temperaturen sind tagsüber angenehm und so bei 20°C, Nachts allerdings empfindlich kühl so zwischen 2 und  6 °C+. Organ Pipes sind Kakteen, die hier ihre nördliche Verbreitungsgrenze erreichen - in Mexiko sind sie bedeutend häufiger. Hier ein paar Eindrücke vom Park.

 

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Nach 5 Tagen Organ Pipe geht die Fahrt weiter nach Westen Richtung Tuscon/Arizona. Fast direkt bei der Stadt befindet sich der  Saguaro Nationalpark, der für seine dichten Bestände eben dieser Kakteenart bekannt ist. Um Campingkosten zu sparen,  übernachten wir auf Camp Walmart. So werden die Parkplätze der Walmart-Supermarktkette genannt. Der Besitzer der  Ladenkette ist selbst begeisterter Camper und läßt andere deshalb kostenos auf seinen Parkplätzen übernachten. Da es in fast  jeder größeren Stadt einen Walmart, der übrigens nahezu alles was das Herz begehrt hat, ist das eine super Sache. Außerdem  gibt es saubere (je nach Vorbesetzer/in variierend) Toiletten und vor allem bewachte Parkplätze. Security dreht immer mal wieder  ihre Kreise und man braucht sich wirklich keine Sorgen in Sachen Sicherheit zu machen. Camp Walmart wird sich auch in der Zukunft noch als günstige Übernachtungsalternative erweisen.

 Nun aber zum Saguaro Nationalpark. Neben dichten Kakteen-’wäldern’ gibt es auch einige Stellen, an denen frühzeitliche Indianer  Petroglyphen in den Fels ‘gezeichnet’ haben. Eine berühmte Stelle ist auf dem Signal Hill zu finden. Hier ein Bild einer dieser  ‘Zeichnungen’ und eines von einem ‘kämpfenden’ Saguaro nach Sonnenuntergang.

 

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Nach 2 Tagen Saguaro bei wunderschönem Wetter mit angenehmen Tagtemperaturen (Nachts wirds immer empfindlich kalt) soll  es morgen weitergehen - wieder Richtung Westen. Steffen - dieser faule Hund - hat diesen Monat fotografisch nicht viel zu tun  gehabt. Das wird sich aber nächsten Monat ändern, denn dann geht es nach New Mexico. Außer Carlsbad Caverns, White Sands  NM u.v.m.  steht nämlich auch Bosque del Apache auf dem Programm. Aber dazu mehr im nächsten Monat.....

 

... Weiter geht’s mit unserem Landy durch USA und Kanada ...
 

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